Ein Besuch im Hospiz Euskirchen
- Iris Lochner
- 9. Juli
- 11 Min. Lesezeit
Ein Ort voller Würde, Liebe und Menschlichkeit.

Seit 2011 gehört das Hospiz an der ehemaligen Malzfabrik zur großen Stiftungsfamilie des Marien-Hospitals Euskirchen. Es liegt wunderbar eingebettet zwischen Bäumen und Blumen, mitten im Grünen und doch nah zum Stadtzentrum. Hier finden unheilbar kranke und sterbende Menschen ein Zuhause auf Zeit, fern von der sterilen Atmosphäre eines Krankenhauses oder fern von der Routine eines Seniorenheims. Es ist ein Ort, der Raum für Leben lässt, so lange es möglich ist.
Mehr als Pflege, ein Da-Sein mit Herz
Das professionelle Team kümmert sich hier nicht nur um die medizinische Versorgung. Es nimmt sich Zeit für Gespräche, fürs Zuhören und auch fürs gemeinsame Lachen. Es werden Geschichten geteilt, Tränen getrocknet und Hände gehalten. Es ist eine ganz eigene Welt, geprägt von Herzlichkeit, Respekt und dem tiefen Wissen um die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen.
Wohnen, nicht verwahrt werden
Das Hospiz ist wohnlich und warm gestaltet. Jedes Zimmer ist ein Rückzugsort, in dem persönliche Möbelstücke, Bilder und Erinnerungen Platz finden. Haustiere dürfen zu Besuch kommen, oft ist es für die Bewohner das größte Glück, noch einmal das weiche Fell ihrer Katze oder ihres Hundes zu spüren. Es gibt keine festen Besuchszeiten. Familie und Freunde sind immer willkommen, sie können sogar mit im Zimmer oder in einem Gästezimmer übernachten. Denn gerade am Ende ist Nähe das Kostbarste.
Im großzügigen Wohnzimmer laden gemütliche Sitzgruppen, Bücher und kleine Spielesammlungen zum Verweilen ein. Wer mag, kann im angrenzenden Garten sitzen, große Bäume spenden Schatten, bunte Blumen blühen. Jede Terrasse ist liebevoll mit einem Tisch und Stuhl eingerichtet, damit jeder seinen ganz eigenen Platz im Grünen findet.
Ein besonderes Haus
Überall hängen Bilder, stehen kleine Skulpturen und jahreszeitliche Dekoration. Es riecht gut, nicht nach Krankenhaus, sondern ein bisschen nach Zuhause. Eine Angehörige sagte uns: „Schon beim Reinkommen fühlt man sich hier anders. Es riecht so schön und man spürt die Ruhe.“
Die Kapelle ist ein kleines Juwel. Ihre außergewöhnliche Farbenvielfalt, die Fenster, durch die das Licht warm hereinfällt, schaffen einen Ort des Friedens. Gottesdienste werden von der katholischen und evangelischen Seelsorge des Marien-Hospitals gehalten, aber die Kapelle steht allen offen, unabhängig von Religion oder Glauben. Sie ist ein Ort zum Innehalten, Beten, Nachdenken oder Meditieren.
Menschen, die mit Liebe begleiten
Ich durfte das Hospiz besuchen, begleitet von Frau Poensgen der Leiterin des Hauses, die mir mit so viel Geduld und Herzlichkeit alles gezeigt und erklärt hat. Sie hat sich sehr viel Zeit genommen. Ich durfte sogar einige Bewohner kennenlernen und kleine Geschenke unseres Vereins überreichen.
Immer wieder begegnete ich dabei dem Lächeln der Pflegekräfte oder sah, wie liebevoll jemand einer Bewohnerin die Hand hielt. Es sind auch die vielen Freiwilligen, die diesem Ort so viel Herz schenken. Da kommen Jugendliche aus der Marienschule, die Lieder einstudieren, kleine Vorträge halten oder eine Ausstellung gestalten. Kinder aus dem Kindergarten basteln bunte Laternen oder singen mit ihren hellen Stimmen Lieder, die den ganzen Raum füllen.
Und da ist diese Gruppe älterer Frauen, die in liebevoller Geduld kleine Stoffbärchen stricken. Jedes mit einem freundlichen Gesicht, jeder Bär ein Unikat. Beim Einzug liegt dann ein Bärchen auf dem Kopfkissen des neuen Bewohners, ein stiller Willkommensgruß, der sagt: „Du bist nicht allein.“
Oder diese eine Frau, die zuhause kleine Würmchen aus Holzkugeln bastelt, bunt bemalt und fröhlich verziert. Alles nur, um anderen Menschen – völlig Fremden – eine Freude zu machen. Weil sie sich die Zeit nimmt, weil sie Ideen hat und weil sie etwas verschenken möchte: ein kleines Stück Zuwendung, das zeigt, dass jemand an die Bewohner denkt!
Es sind oft genau diese unscheinbaren Kleinigkeiten, die ein Herz kurz leichter machen können. Die dafür sorgen, dass man sich gesehen fühlt, gewollt, willkommen, gerade in einer Zeit, die so verletzlich ist.
Hier wird auch jenseits der Pflege ganz genau hingesehen: Da ist zum Beispiel die Bewohnerin, deren Augen so schwach geworden sind, dass sie kaum noch etwas erkennen kann. Für sie hat man eigens eine spezielle Lupe besorgt, damit sie vielleicht doch noch einmal die Karten in der Hand halten und eine Runde Skat spielen kann. Es kommt Fußpflege ins Haus, Physiotherapeuten, Musiker und auch Aromatherapie. Die wunderbare Marianne Kolvenbach-Kotzian – die ich auch für unseren Verein gewinnen konnte – bringt ihre jahrelange Erfahrung ein, mit Salben, Duftanwendungen und sanften Fußmassagen, die helfen, besser zu schlafen. Dort leben Menschen, bei denen man ihre ganze Geschichte spürt, manchmal schon in dem Moment, in dem man das Zimmer betritt. Da ist diese Frau, die trotz allem immer noch lacht, Witze macht, neckt und strahlt. Eine, die voller Herzenswärme ist und mit ihrer Lebenspower selbst die Pflegekräfte ansteckt. Man sitzt bei ihr und vergisst für einen Augenblick, dass es hier ums Sterben geht, weil sie so viel Freude ausstrahlt, dass man einfach nur da sein will, zuhören und lachen.
Dann der stille ältere Herr, der mit seinen geschickten Händen wunderschöne Decken, kleine Deckchen und Tischläufer strickt. Sein Blick ist sanft, fast verträumt, während er Masche für Masche zieht. In jedem Stück liegt ein Teil seiner Geschichte – seiner Geduld, seiner Liebe zu Farben und Pflanzen, vielleicht auch Erinnerungen an früher, an eine Zeit, als das Leben noch prall gefüllt war mit Arbeit, Familie und Trubel.
Und natürlich sind da diejenigen, die noch munter plaudern können, die erzählen von ihrem Leben, von Kindheitstagen, ersten Verliebtheiten, vom Heiraten, Häuserbauen, Reisen, von Enkeln, die längst groß sind. Sie teilen ihre Erinnerungen großzügig, als wollten sie noch ein letztes Mal alles hinaustragen in die Welt, was sie ausmacht. Wie sie von ihrer Jugend erzählen oder mit einem tiefen Seufzer von Momenten, die sie bis heute vermissen.
Aber eben auch diejenigen, die fast nur noch schlafen. Deren Gesichter manchmal ganz weich und friedlich wirken, fast so, als lauschten sie schon Klängen, die wir nicht hören können. Bei ihnen hat der Übergang vielleicht schon begonnen. Es ist, als lebten sie mit einem Teil ihrer Seele schon auf einer anderen Ebene, während der Körper noch hier ruht.
So unterschiedlich sie alle sind – temperamentvoll, still, verschmitzt, traurig oder versunken – zusammen bilden sie in diesem kleinen Haus ein Abbild der großen Welt da draußen. Jeder bringt seine ganz eigene Geschichte mit, seine Prägungen, seine Hoffnungen, seine kleinen Eigenheiten. Und hier werden sie alle noch einmal sichtbar, spürbar und fühlbar.
Geschichten, die berühren
Eine Geschichte, die Frau Poensgen erzählte, hat mich besonders bewegt: Ein Bewohner sagte einmal zu ihr: „Das war jetzt die schönste Zeit meines Lebens.“ Traurig, wenn man das hört und zugleich ein großes Kompliment an die Arbeit, die hier getan wird.
Wer stirbt, verlässt das Haus nicht durch einen separaten Hintereingang, sondern wird durch die Eingangstür getragen, wo er einst ankam. Angehörige können an einem extra Fenster sitzen und diesen letzten Weg mit ansehen. Auch das gehört zur Würde dieses Ortes!
Meine eigenen Gedanken über das Sterben
Für mich war es nicht das erste Mal, dem Tod nahe zu sein. Nach meinem Autounfall habe ich selbst eine Nahtoderfahrung gemacht, die mich tief geprägt hat. Meine Erfahrung war außergewöhnlich – so viel Liebe, dass normale Worte dafür nicht reichen. Und ja, vielleicht würden manche darüber den Kopf schütteln. Aber für mich bleibt: Wir sind am Ende nicht allein und wir werden abgeholt in unsere letzte Station. Es gibt so viel mehr, als wir selbst sehen können in dieser Welt!
Ich weiß ganz genau: Niemand, der an einem Krankenbett sitzt, kann wirklich nachfühlen, was der Mensch darin wirklich fühlt. Wir stehen oft nur am Rand, halten vielleicht eine Hand, sprechen leise Worte aber wir können nicht hineinsehen in diesen Körper, der schmerzt, der müde ist, der vielleicht gar nicht mehr möchte. Manchmal kommt dann diese tiefe Verzweiflung, dieses große, laute „Warum ich?“ – das durch Mark und Bein geht.
Wie muss es sein, wenn man so voller Schmerzen ist, dass jede Bewegung zur Qual wird? Wenn man ans Bett gefesselt ist, sich nicht mehr selbst drehen kann, nicht mehr aufstehen, nicht mehr eigenständig ins Bad gehen kann? Wenn man nicht einmal seine Hände selbst waschen kann, das Gesicht nicht erfrischen, die Haare nicht kämmen, wie man es vorher getan hat? Wenn man für alles – für die kleinste Würde des Alltags – auf andere angewiesen ist: auf eine Bettpfanne, darauf, gefüttert zu werden, vielleicht sogar aus einer kleinen Babyflasche trinken muss, weil es anders nicht mehr geht?
Dann ist man auf Menschen angewiesen, die das verstehen. Menschen, die einem diese Hilflosigkeit nicht noch spüren lassen, sondern sie mit Herz und Nachsicht füllen. Die einem dabei helfen, das Gefühl zu behalten, trotzdem noch ein ganzer, vollwertiger Mensch zu sein.
Ich habe selbst erlebt, wie anders das sein kann. In der Uniklinik war es hart, nüchtern, routiniert. Ich war eine von vielen, nur ein weiterer Fall. Man tat, was getan werden musste aber ohne diesen warmen Blick, ohne dieses liebevolle Sehen. Vielleicht musste es dort so sein, weil es zu viele Menschen dort gibt, zu wenig Zeit und zu viel Druck. Umso mehr hat mich das Hospiz berührt. Weil dort ein ganz anderer Geist weht. Dort wird eine Arbeit getan, die ich vorher so nicht kannte – mit Liebe, Respekt und Verständnis für jeden einzelnen Menschen, ganz gleich in welchem Zustand er ist, ganz gleich wie schwer er geworden ist, auch seelisch.
Weil ich selbst einmal so abhängig war, so ausgeliefert und weiß, wie viel das bedeutet. Wie sehr es einen Unterschied macht, ob Hände dich grob und hektisch drehen, oder ob sie es sanft tun. Ob jemand einfach wortlos etwas tut, oder dich dabei ansieht, dir zulächelt und sagt: „Alles gut.“
Das Hospiz hat mir gezeigt, dass es diesen Ort gibt. Einen Ort, an dem der letzte Weg vielleicht nicht weniger schmerzhaft ist, aber getragen wird, von Menschen, die wirklich sehen, wer da liegt. Und das ist etwas unendlich Kostbares. Und dann frage ich mich: Könnte dieser Wind nicht auch an anderen Orten wehen? In jeder Arztpraxis, in jedem Krankenhaus, in jeder großen Klinik? Könnte es nicht auch dort ein bisschen mehr davon geben – von dieser Zeit, diesem Verstehen, diesem ehrlichen Blick, der nicht nur auf den Befund, sondern auf den Menschen gerichtet ist?
Wäre es nicht denkbar, dass wir auch dort ein wenig von dieser stillen Fürsorge spüren, die im Hospiz so selbstverständlich scheint? Ein Lächeln mehr. Eine sanfte Hand auf der Schulter. Ein Moment, in dem man innehält und nicht nur den Körper sieht, sondern das Herz dahinter. Wie anders könnten Krankenzimmer dann sein. Wie viel weniger Angst, wie viel weniger Einsamkeit würde in den langen Fluren stehen, wenn dieser Wind aus Zuwendung und echtem Mitgefühl durch sie ziehen dürfte, so wie er es im Hospiz tut.
Vielleicht ist das eine Utopie. Aber vielleicht ist es auch nur ein kleiner Schritt, der damit beginnt, sich wieder daran zu erinnern, was uns menschlich macht. Denn jeder, der einmal selbst hilflos in einem Bett lag, weiß, wie groß dieser Unterschied ist. Denn, es kann wirklich jedem passieren. Ein Augenblick nur – ein Unfall, eine plötzliche Diagnose, ein schleichendes Kranksein, das irgendwann so groß wird, dass man es nicht mehr wegreden kann. Auf einmal steht das Leben still. Nichts ist mehr selbstverständlich. Man ist nicht immer stark, fit und unverwundbar. Niemand ist das. Auch wenn wir oft so tun, als hätten wir alles im Griff, als könnten wir mit unserem Termin-Planer und unseren To-dos bestimmen, wie das Leben läuft. Aber es gibt keinen festen Plan. Zumindest keinen, der wirklich Bestand hätte gegen Krankheit, Schmerz oder das Sterben.
Gerade deshalb berühren mich Orte wie dieses Hospiz so sehr. Weil sie uns daran erinnern, was bleibt, wenn all das Äußere bröckelt. Es ist die Zuwendung, das Miteinander. Ein Lächeln, ein leises Gespräch, ein Händedruck. Ein Glas Wein, vielleicht ein kleines Spiel, ein Stück Kuchen. Die vertraute Decke von Zuhause. Das Schnurren der Katze.
Können wir nicht alle einfach Mensch sein? Nicht perfekt, nicht funktionierend. Sondern mit allem, was ist: Angst, Fragen, Tränen und auch echter Freude. Sogar pure Freude für eine andere Person, ohne Neid zu empfinden. Weil es diese kleinen kostbaren Momente gibt, die uns liebevoller machen.
Warum schreiben wir nicht öfter eine Geschichte über Liebe und Menschlichkeit?
Warum nur fällt es uns oft so schwer, ein wenig gnädiger zu sein? Auf der Straße, im Supermarkt, im Treppenhaus, bei unseren Nachbarn. Gerade gegenüber Menschen, die krank sind oder eine sichtbare Behinderung haben, die vielleicht besonders unsicher blicken, tastender gehen oder ein wenig länger brauchen.
Aber auch unter ganz normalen, scheinbar gesunden Menschen. Warum ziehen wir so oft den Blick weg, eilen weiter, bleiben in unserer kleinen sicheren Blase? Warum haben wir so selten den Mut, einfach mal zuzulächeln, kurz stehenzubleiben und wirklich hinzusehen?
Vielleicht, weil wir Angst davor haben, dass uns das Leben selbst dadurch näherkommt.
Dass uns die Zerbrechlichkeit des anderen an unsere eigene erinnert. Aber vielleicht ist gerade das die Chance, die in diesen Begegnungen liegt: Zu erkennen, dass wir alle manchmal schwach sind, alle irgendwann auf Hilfe hoffen, alle dieses warme Wort, diese geduldige Geste brauchen – ganz gleich, wie gesund oder stark wir gerade scheinen. Mit diesem Beitrag möchten wir ein wenig Angst nehmen. Angst vor diesem Haus, Angst vor den letzten Tagen, Angst vor Nähe und Angst davor, sich zu berühren.
Ein Dank
Frau Poensgen ist nicht nur die Leiterin des Hospizes. Sie hat dieses Haus von Anfang an mit aufgebaut, hat es mit ihrer Handschrift und ihrer Herzenswärme geprägt. Nach der Flutkatastrophe stand sie vor der Aufgabe, mit Unterstützung vieler Helfer, alles von Grund auf neu zu gestalten – von den Räumen über die Abläufe bis hin zu den Strukturen. Dabei war auch das Team des MHE sowie weitere Unternehmen eingebunden, mit denen sie kontinuierlich die erforderlichen Abstimmungen traf. All das, was heute so selbstverständlich wirkt, was einen beim Eintreten umfängt und beruhigt, ist durch ihre Vision und mit der Unterstützung anderer Menschen entstanden. Was man dabei leicht übersieht: Hinter diesem liebevollen Haus steckt auch ein riesiger Verwaltungsapparat. Da sind die Anforderungen der WTG- Behörde, die zahllosen Regelungen und Anträge, die Gespräche mit Krankenkassen, das Jonglieren mit Budgets und Verwaltungskosten. Alles, was sein muss, damit so ein Ort überhaupt existieren kann. All das, was man nicht sieht, wenn man durch die stille Eingangstür tritt, wo nur Blumen, warme Farben und freundliche Gesichter warten.
Und dennoch hat Frau Poensgen sich die Zeit genommen, sich mit mir an einen Tisch zu setzen. Hat mir alles erklärt, mich spüren lassen, wie hier gelebt und begleitet wird. Das ist außergewöhnlich. Man merkt sofort: Für sie ist das weit mehr als nur ein Beruf. Es ist ein Herzensprojekt. Etwas, das sicher nicht immer leicht mit dem eigenen Privatleben, mit Familie und den vielen Herausforderungen vereinbar ist.
Ein kleines, aber für mich eindrückliches Beispiel: Ich habe noch nie eine so saubere Einrichtung gesehen. Und es zeigt, wie sehr hier alles zusammenkommt: Würde, Respekt und Bewusstheit. Gerade das macht es so traurig, wenn man sieht, wie wenig Feingefühl Menschen oft in anderen Einrichtungen zeigen. Im Krankenhaus zum Beispiel habe ich es selten erlebt, dass Besucher sich beim Betreten des Zimmers wirklich die Hände desinfizieren, um den Kranken nicht auch noch Viren oder Bakterien zusätzlich zuzumuten. Hier im Hospiz ist das anders. Weil hier alle verstanden haben, was es heißt, einen verletzlichen Menschen zu schützen. Danke, dass ich das alles erleben durfte. Danke an Frau Poensgen, die täglich mit so viel Herz da ist. Danke an alle, die zeigen: Es gibt noch Orte voller Achtsamkeit und Menschlichkeit.
Vielleicht ist das etwas, das einem erst so richtig bewusst wird, wenn man einen solchen Ort betritt: Dass das Sterben nicht grau und einheitlich ist, sondern voller Farben, voller Nuancen, voller Persönlichkeiten, die bis zuletzt genau das bleiben, was sie ihr ganzes Leben waren – unverwechselbar.
Und genau das macht diesen Ort so besonders. Weil hier Platz ist für all das. Für das Lachen und das Weinen, für Gespräche und für Stille, für ein Glas Wein am Abend oder ein Lied, das jemand noch einmal hören möchte. Für all die kleinen Rituale, die das Leben lebenswert gemacht haben und hier weitergelebt werden dürfen.
Am Ende ist es das, was bleibt: Die Geschichten dieser Menschen, die hier noch einmal aufblitzen. Und die Gewissheit, dass selbst in einem Haus, das Menschen am Ende ihres Lebens begleitet, das Leben selbst in allen Farben leuchtet.
Vielleicht lohnt es sich, einmal ein Stück außerhalb unserer Komfortzone zu treten. Dort wartet manchmal eine Welt voller Mitgefühl, Liebe und sogar ein kleines Stück Himmel. Mit unseren Mut-Karten, kleinen Filzstücken von unseren Schafen und selbstgenähten Schlafmasken bringen wir ein Stück Nähe direkt in Altenheime, das Hospiz oder andere Einrichtungen. Damit unsere kleinen Gesten der Zuversicht, auch jene erreichen, die ihren Weg nicht mehr zu uns finden können.
Euer Team von den Schafsfreu(n)den e.V.!

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